Leitung: Prof. Dr. Benigna Schönhagen
Nirgends kann man die Vielfalt und Lebendigkeit jüdischer Gegenwart, aber auch die Brüche der wechselvollen Geschichte von Juden in Deutschland so gut erleben wie in Berlin. 75 Jahre nach dem Ende der Schoa lebt in der Spreemetropole heute wieder die größte jüdische Gemeinschaft Deutschlands. Ihre kulturelle Mannigfaltigkeit trägt spürbar zur Attraktivität der Stadt bei.
Ansässig sind Juden in der Stadt seit dem Mittelalter. Vom Großen Kurfürsten aufgenommene Glaubensflüchtlinge aus Wien bildeten die Keimzelle einer Gemeinde, die die Stadt durch die Jahrhunderte, vor allem aber seit ihrer Gleichstellung im 19. Jahrhundert, wirtschaftlich und kulturell prägte. Man denke nur an Moses Mendelssohn, Rahel Varnhagen, Rosa Luxemburg, Walter Rathenau und viele mehr. Deutsch-jüdische Kultur blühte auf im freiheitlichen Geist der Weimarer Zeit. Etwa 120.000 Jüdinnen und Juden lebten damals in der Stadt. Die meisten hat der NS-Staat in die Flucht gezwungen, 55.000 wurden Opfer der Schoa. Der Völkermord an den europäischen Juden wurde von Berlin aus geplant und organisiert. Deswegen konfrontiert die Stadt immer auch mit den Abgründen der deutschen Geschichte und der Notwendigkeit zu erinnern.
Während jüdische Gegenwart heute wieder in den acht Synagogen ebenso wie in zahlreichen Geschäften, koscher-Style Lokalen, Galerien und auf der Straße zu erleben ist, halten Gedenkstätten und Museen, Denkmäler und Hinweistafeln die Erinnerung an die jüdische Vergangenheit der Stadt mit ihren Höhen und Tiefen wach. Der Kuppelbau der Neuen Synagoge in der Oranienburger Straße, der Zickzackbau Daniel Liebeskinds für das Jüdische Museum mit seiner 2020 neu eröffneten Dauerausstellung, das Stelenfeld des Holocaustmahnmals – das sind Erinnerungsorte, die zu Ikonen der Stadt geworden sind.
Im Wechsel von Museumsbesuchen, Stadtrundgängen und einer Spreefahrt lernen wir das jüdische Berlin kennen und setzen uns dabei mit den unterschiedlichen Formen der Gedenkkultur auseinander. Die Begegnung mit einem Vertreter bzw. einer Vertreterin der Initaitive “Meet a Jew” rundet das Programm ab.
1. Tag: Erste Orientierung:
Anreise mit der Bahn von Stuttgart nach Berlin. Nach Ankunft und Hotelbezug verschafft eine Stadtrundfahrt einen ersten Überblick. 4 Übernachtungen im traditionsreichen Hotel Albrechtshof in Berlin-Mitte.
2. Tag: 2000 Jahre jüdische Geschichte und jüdische Gegenwart – zwei jüdische Museen:
Besuch des Jüdischen Museums mit Führung durch die neue Dauerausstellung. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Hackeschen Markt. Nach der Mittagspause Rundgang durch die Spandauer Vorstadt, einem der ältesten Berliner Stadtteile, mit vielen jüdischen Einrichtungen. Im Anschluss geführte Besichtigung der Neuen Synagoge mit der 2019 eröffneten neuen Dauerausstellung im Centrum Judaicum. Besuch der historischen Blindenwerkstatt Otto Woidt, dem Oskar Schindler Berlins. Abendessen in einem koscher-Style Restaurant in Berlin-Mitte.
3. Tag: Durch die Hauptstadt der Erinnerung:
Gang zum Stelenfeld des Holocaust-Mahnmals mit Besichtigung des Orts der Information, anschließend vorbei am Reichstagsgebäude zu den weiteren Holocaustmahnmalen im Tiergarten. Nach der Mittagspause Besuch der Dauerausstellung in der Topographie des Terrors. Zum Abschluss des Tages Rundfahrt auf der Spree vorbei an Schloss Bellevue, Spreebogen, Kanzleramt, Regierungsviertel, Reichstag, Friedrichstraße, Museumsinsel, Berliner Dom, Stadtschloss, Nikolaiviertel.
4. Tag: Wannsee und Prenzlauer Berg:
Fahrt an den Wannsee mit geführter Besichtigung durch die neue Dauerausstellung der Gedenkstätte Haus am Wannensee, wo 1942 auf der Wannseekonferenz die Organisation des Völkermords als “Endlösung der Judenfrage” besprochen wurde. Am Sommerhaus von Max Liebermann vorbei zurück in die Stadt. Am Prenzlauer Berg Besuch des Jüdischen Friedhofs in der Schönhauser Allee mit Gräbern prominenter Jüdinnen und Juden, wie Max Liebermann und Giacomo Meyerbeer. Besichtigung der Synagoge Rykestraße, der schönsten und am besten erhaltenen der Stadt. Begegnung mit einem Vertreter der Initative “Meet a Jew”. Abend zur freien Verfügung (kein Abendessen im Hotel).
Männer werden gebeten, für den Besuch des jüdischen Friedhofs eine Kopfbedeckung mitzunehmen.
5. Tag: Letzter Blick und Abschied:
Ein letzter kleiner Rundgang zum Abschied und dann Rückreise mit der Bahn nach Stuttgart.
Treffpunkt: 8.25 Uhr Stuttgart, Hauptbahnhof (Rückkehr gegen 21.10 Uhr)
Ihre Abholzeit mit dem Taxiservice entnehmen Sie bitte den Reiseunterlagen.
Unverbindliche Zeitangaben, Änderungen vorbehalten
Villa der Wannseekonferenz Berlin | Bildhinweis: Von A.Savin (Wikimedia Commons · WikiPhotoSpace) – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Link
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