Leitung: Dr. Günter Schweigert
Coroniceras rotiforme im Werkforum Dotternhausen (von Zeitblom1, Gemeinfrei, LINK)
Im späten Unterjura, vor etwa 180 Millionen Jahren, führte eine extreme Klimasituation zu einer globalen Krise, die in vielen Regionen am Meeresboden zu sauerstoffarmen Zuständen führte. Unter diesen speziellen Bedingungen wurde viel organische Substanz nicht wie sonst komplett abgebaut, sondern blieb als Kerogen im Posidonienschiefer erhalten. Dieses Gestein wird in Dotternhausen zusammen mit dem Weißjurakalk vom
nahegelegenen Steinbruch auf dem Plettenberg zur Zementproduktion abgebaut. Im firmeneigenen Museum "Werkforum" sind zahlreiche beim Abbau des Schiefers
zum Vorschein gekommene Fossilien ausgestellt, darunter Fischsaurier, Meereskrokodile, Seelilienkolonien und vieles mehr.
Die Museumsleiterin Dr. Annette Schmid-Röhl führt durch die beeindruckende Ausstellung.
Mittags ist die Einkehr im nahe gelegenen SchieferErlebnis Dormettingen vorgesehen, das in einer ehemaligen Schiefergrube entstanden ist. Wir erfahren dort auch von
den Versuchen zur Mineralölgewinnung gegen Ende des Zweiten Weltkriegs (Unternehmen "Wüste"), die vielen KZ-Häftlingen das Leben kosteten. Abschließend besuchen wir je nach Wetterlage entweder die Gedenkstätte im Eckerwald bei Schömberg, wo Ruinen der damaligen Anlagen durch einen Gedenkpfad erschlossen sind, oder den Plettenberg, wo hervorragende Einblicke in den Aufbau
der Weißjuraschichten mit Schwammriffen möglich sind.
Die kurzen Wanderungen erfordern wettergemäße Kleidung und festes Schuhwerk, sind aber nicht schwierig.
Abfahrt: 8.00 Uhr Stuttgart, Karlsplatz
Zustieg: 8.45 Uhr "Parken und Mitnehmen" an der Autobahnausfahrt Herrenberg
Programm: Dotternhausen (Museum Werkforum) – Dormettingen (SchieferErlebnis, Einkehr) – Schömberg (Gedenkstätte Eckerwald) oder Plettenberg (Weißjura-Steinbruch).