Leitung: Dr. Bernd Langner
Den Charme in die Gegenwart gerettet: Die sanierte Tankstelle in Tettnang von 1950 (Foto: Fritz Wahr GmbH & Co. KG, Nagold)
Keine Region unseres Landes ist so reich gesegnet mit Preisträgern unseres Denkmalschutzpreises Baden-Württemberg wie jene entlang des Bodensees. Seit der ersten Auszeichnung im Jahr 1992, die nach Überlingen ging, sind es mittlerweile 20 Gebäude und Sanierungsprojekte zwischen Sipplingen und Kressbronn am Nordufer, in Konstanz und auf der Höri, die mit dem renommierten Preis gewürdigt wurden: vom Mesnerhaus bis zum Amtsgebäude, vom Backhaus bis zur Villa, vom Torkel bis zur Tankstelle, vom Schriftstellerhaus bis zur Stadtapotheke. Eingebettet in eine grandiose geschichtsträchtige Kulturlandschaft repräsentieren sie nicht nur das A und O der Denkmalpflege, sondern buchstäblich Denkmalschutz mit „Ah und Oh“.
Bei unserem Besuch von sechs herausragenden Preisträgern kommen Sie aus dem Staunen nicht mehr heraus, welche Vielfalt an Lösungen für die Rettung und moderne Weiternutzung der Gebäude dort zu finden ist. Entdecken Sie in zwei Tagen unglaubliche Details in Architektur und Denkmalschutz, die Sie sonst kaum zu Gesicht bekommen, denn es handelt sich ausschließlich um private Objekte, die sonst für die Öffentlichkeit nicht zugänglich sind. Die Exklusivität unserer Entdeckungsreise wird dadurch gesteigert, dass in allen Fällen die Bauherrschaften, Architekt*innen oder Handwerker*innen zu Erläuterungen und Gesprächen für uns bereit stehen. Zum besonderen Erlebnis wird der Besuch in der neuen Werkhalle eines Zimmereibetriebs, der sich über viele Jahre erfolgreich auf die Sanierung von denkmalgeschützten Gebäuden spezialisiert hat.
1. Tag: Anreise über den Hegau – Sipplingen: ehemaliges Rebmannhaus des Klosters Salem von 1595 (Preisträger 2018) sowie Rebleutehaus von 1660/82 (Preisträger 2020); beide Gebäude unter Wahrung vieler historischer Details zu modernen Wohnzwecken neu genutzt – Bermatingen: einstiges Jägerhaus des Klosters Salem von 1721 (Preisträger 2022); stattliches zu Wohn- und Verwaltungszwecken errichtetes Gebäude mit gewaltigem Gewölbekeller – Überfahrt mit der Fähre von Meersburg nach Konstanz – Konstanz: imposante klassizistische Stadtvilla Baader von 1869 (Preisträger 2002); außerordentlich reiche großbürgerliche Ausstattung. Abendessen und Übernachtung in Hegne.
2. Tag: Meersburg: Besuch mit Führung in der neu erbauten Halle der Zimmerei Schmäh mit Erläuterungen des „Chefs“ zur Bedeutung des Handwerks im Denkmalschutz – Friedrichshafen: Landhaus Wagner von 1966 (Preisträger 2010); ein bauliches „UFO“, das in einem Park gelandet ist und schon Kulisse für Filmaufnahmen war – Tettnang: Tankstelle von 1950 (Preisträger 2016); pittoreske Ästhetik des Neuen Bauens der 1950er-Jahre, noch immer in Betrieb und Vorbild für einen Modellbausatz der Firma Faller.
Es sind keine langen Wegstrecken zu Fuß zurückzulegen; in den Gebäuden (Besichtigung jeweils ca. 1 Std.) gibt es jedoch keine Sitzgelegenheiten.