Fürstenzell – Klosterkirche Mariä Himmelfahrt der ehemaligen Zisterzienserabtei (von Gliwi – Own work, CC0, LINK)
Leitung: Reinhard Lambert Auer M.A.
Weithin berühmt ist die „Dreiflüssestadt“ Passau – ihre attraktive landschaftliche Lage, ihr historisches Stadtbild und ihre architektonischen Sehenswürdigkeiten. Weit weniger im Blick ist das Hinterland, neuerdings auch mit dem touristischen Etikett „Klosterwinkel“ versehen, als ein Hinweis auf den erstaunlichen Reichtum an Kulturgütern und Kunstschätzen, der diese Gegend auszeichnet.
An erster Stelle faszinieren die herausragenden Baudenkmäler aus der Zeit des Barock: Kirchen und Klöster mit überwältigenden Ausstattungen der genialen Brüder Cosmas Damian und Egid Quirin Asam und mit Architekturen des nicht weniger prominenten Baumeisters Johann Michael Fischer. Die Studienreise gilt aber nicht nur den bekannten Kirchen der großen Klöster, etwa Niederaltaich, Osterhofen, Aldersbach und Fürstenzell. Wie oft in den konfessionell vom Katholizismus geprägten Regionen, sind es immer wieder auch die kleineren Orte, die uns mit der hohen Qualität ihrer künstlerischen Ausstattungen äußerst interessante, beachtenswerte und reizvolle Kunsterlebnisse bieten. Sie werden deshalb ebenso Zielpunkte entlang des Weges sein.
1. Tag: Landshut, Kloster Metten und zwei Landkirchen bei Deggendorf.
Landshut (beeindruckende Pfarrkirche St. Martin) – Kloster Metten (Abteikirche, prächtiger Stuck von F.J.I. Holzinger und Malereien von C.D. Asam und W.A. Heindl; außergewöhnlich gestaltete spätbarocke Klosterbibliothek, ebenfalls von Holzinger, Festsaal mit origineller Rokoko-Dekoration, Stuck von M. Obermayr) – Loh (Wallfahrtskirche Hl. Kreuz, Deckenfresken von Chr. Wink 1768) – Rettenbach (Dorfkirche, u.a. mit hochwertigen Altarskulpturen von Chr. Jorhan d. Ä.). 2 Übernachtungen in Aldersbach.
2. Tag: Drei Klöster: Aldersbach, Osterhofen, Niederaltaich, ein Ausflug in die Spätgotik und eine herrliche Altstadt.
Der Tag bietet Barock vom Großartigsten. Die in der Gegend gebräuchliche Bezeichnung „Asamkirchen“ für die ehem. Zisterzienserkirche in Aldersbach und die „Damenstiftskirche“ Osterhofen-Altenmarkt (ursprünglich ein Prämonstratenserkloster) ist jedoch etwas missverständlich: Die Asams waren in Aldersbach (der Chor entstand schon im 17. Jh. und das Langhaus bis 1720) tatsächlich nur mit den Fresken und der Stuckdekoration beauftragt. Auch in Osterhofen war ein anderer, J.M. Fischer, für die Architektur zuständig (anregend dynamisierte Wandpfeilerkirche ab 1726). Die Ausstattung, Fresken, Stuck und Altäre, war aber dann Angelegenheit der beiden Brüder und ist in ihrer grandiosen Fülle kaum mehr zu überbieten. Abgeklärter wirkt die Benediktinerkirche in Niederaltaich (ehemals dreischiffige gotische Kirche, mit neu eingestellter hochbarocker Architektur und exzellenter Ausstattung, monumental vornehmer Raumeindruck) – Kriesdorf (Kirche St. Othmar, qualitätvoller Schnitzaltar aus der Spätgotik) – Vilshofen (schöne Altstadt; Pfarrkirche St. Johannes d. T., 19. Jh., bewahrt wertvolle, nach der Säkularisation aus Klosterkirchen der Umgebung übernommene Ausstattungsstücke).
3. Tag: Passau – Baukunst in der Stadt zwischen den Flüssen.
„Veste Oberhaus“ mit grandioser Aussicht auf die einmalige Topografie der Stadt – Stadtrundgang (Dom St. Stephan, eine der größten Barockkirchen nördlich der Alpen, pompöse Fassade, innen schwerer, den ganzen Raum überziehender Stuck noch ganz im italienischen Stil; Jesuitenkirche St. Michael; Pfarrkirche St. Paul; Kloster Niedernburg. „Neue bischöfliche Residenz“ mit besonders sehenswertem Treppenhaus mit fantasievollen Rokokostuckaturen von J.B. Modler und historisch ausgestattete Räume des heutigen Diözesanmuseums). Übernachtung in der Passauer Innenstadt.
4. Tag: Noch einmal Entdeckungen im Hinterland: Fürstenzell – Sammarei – Sankt Salvator – Asbach.
Fürstenzell (Kirche der ehem. Zisterzienserabtei, 1740-46 von J.M. Fischer errichtet und von bedeutenden Künstlern ausgestattet, u.a. der Münchner Hofbildhauer J.B. Straub) – Sammarai (Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt, der frühbarocke Chor ist um die ursprüngliche hölzerne Gnadenkapelle herumgebaut, ikonostasenartige, die ganzen Raumbreite einnehmende Altarwand von 1645) – Sankt Salvator (Prämonstratenserkloster, ansprechende, prächtig ausgestattete Kirche, stilistisch mit Elementen vom Frühbarock über das späte Rokoko bis in den frühklassizistischen „Zopfstil“) – Asbach (Klosterkirche zeigt das Zu-Ende-Gehen einer großen Epoche und zugleich die Anfänge einer neuen Kunstauffassung: Ausstattung mit spätesten Anklängen an das Rokoko, aber der weite Raum des in den 1770er-Jahren errichteten Gebäudes strahlt eindeutig schon die kühle Ruhe des frühen Klassizismus aus).
Abfahrt: 8.00 Uhr Echterdingen, S-Bahnhof.
Zustiege: 8.20 Uhr Wendlingen, Busbahnhof; 9.00 Uhr Autobahnraststätte Seligweiler (Ulm Ost)
Ihre Abholzeit mit dem Taxiservice entnehmen Sie bitte den Reiseunterlagen.