Villa Esche in Chemnitz von Henry van de Velde (von Dguendel – Own work, CC BY 4.0, LINK)
Leitung: Stefanie Alber M.A.
Chemnitz ist eine der Kulturhauptstädte Europas 2025 und hat sich hierfür enorm herausgeputzt. In der Adventszeit verströmen Lichterglanz und erzgebirgisches Kunsthandwerk zauberhaft weihnachtliches Flair.
Henry van de Velde (1863–1957) prägte mit seinen Bauten und besonders mit der Villa Esche in Chemnitz das europäische Stadtbild und den Exkurs über das neue und moderne Wohnen zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Van de Veldes „Entwurf für das Leben“ ging von der Idee eines Gesamtkunstwerkes aus – eine Vision, die sein späterer Weimarer Schüler Walter Gropius mit dem Bauhaus-Konzept in Dessau konsequent wieder aufgriff.
Entwurf und Bau der Villa Esche waren van de Veldes erstes architektonisches Auftragswerk in Deutschland, bei dem er zudem die völlige Freiheit des Gestalters und das umfassende Vertrauen seiner Auftraggeber genoss. Damit dokumentiert die geradlinige und funktionale Gestaltung der Villa besonders authentisch van de Veldes rationale Auffassung des Jugendstils. Der Entwurf des Gestalters umfasste alle Bereiche des Wohnumfeldes der Besitzer: von Fassade und Raumanordnung über Wandgestaltung, Wandbespannung, Türen, Fenstern, Lampen und Teppichen bis hin zu Mobiliar, Porzellan, Silber und privaten Gebrauchsgegenständen. Darüber hinaus bezog der Belgier den großzügig angelegten Garten funktionell und gestalterisch in das Gesamtkonzept des Hauses ein. Mit der Villa Esche entstand auf diese Weise ein außergewöhnliches Zeugnis seiner Architekturauffassung.
Ein weiteres Augenmerk liegt bei dieser Reise auf den großartigen expressionistischen Malern des 20. Jahrhunderts. Die Chemnitzer Kunstsammlungen bergen u.a. Schätze mit dem Fokus auf die Jahrhundertwende 1900, dem Expressionismus, der Neuen Sachlichkeit bis hin zur Moderne. Mit 380 Werken von Otto Dix entdecken wir hier eines der größten Konvolute neben Dix‘ Geburtsort Gera und dem Kunstmuseum Stuttgart.
Besonders romantisch ist die mittelalterliche Klosterweihnacht. Hier bieten Handwerker und Krämer in historischen Ständen ihre Waren an. Musikanten, Feuerspucker und Gaukler mischen sich unters Volk. Ein weiterer Glanzpunkt der Reise ist der Besuch von Schloss Waldenburg am Rückreisetag.
1. Tag: Anreise nach Chemnitz
Erster Stadtrundgang. 3 Übernachtungen in Chemnitz.
2. Tag: Gründerzeit und Jugendstil
Chemnitz (Villa Esche, von Henry van de Velde zu Beginn des 20. Jahrhunderts erbaut und ausgestattet; originalgetreu renovierte Jugendstilräume mit den originalen Möbeln) – Kaßberg (eines der größten zusammenhängend erhaltenen Gründerzeit- und Jugendstilviertel Deutschlands – ein architektonisches Juwel!).
3. Tag: nochmal Kunst und Adventszauber
Chemnitz (Kunstsammlung der Stadt am Theaterplatz und Museum Gunzenhauser mit ihren Schwerpunktsammlungen zum deutschen Expressionismus, u.a. zahlreiche Werke der Künstler- und Künstlerinnenvereinigung „Die Brücke“; „Einläuten“ der Weihnachtszeit im Erzgebirge: etwa 1000 Uniformträger und Bergmusiker bilden einen eindrucksvollen Aufzug durch die Innenstadt).
4. Tag: Schloss Waldenburg, Orgelklänge und Rückreise
Schloss Waldenburg (majestätische, historistisch geprägte Anlage in einem Englischen Park; Führung durch das Schloss, das schon vielen internationalen Filmen als Kulisse diente; exklusives Orgelkonzert in der Schlosskapelle).
Abfahrt: 9.00 Uhr Stuttgart-Weilimdorf, S-Bahnhof.
Zustieg: 9.30 Uhr „Parken und Mitnehmen“ an der Autobahnausfahrt Heilbronn-Untergruppenbach
Ihre Abholzeit mit dem Taxiservice entnehmen Sie bitte den Reiseunterlagen.