Hegau-Landschaft mit Hohentwiel (Shutterstock Foto-ID 2003830625)
Naturkundlich-geologische Exkursion in den Hegau
Leitung: Dipl.-Biol. Pia Wilhelm
Unsere Tagesfahrt führt uns auf eine Zeitreise durch etwa 12 Millionen Jahre in die Zeit des mittleren Tertiärs, als im Gebiet des heutigen Hegau Zwergpferde und Elefanten in einer subtropischen Landschaft weideten.
Doch so friedlich wie es klingt, war es nicht: Die Kontinentalplatten von Afrika und Europa kollidierten, die Alpen falteten sich auf, und enorme Spannungen in den Gesteinen führten zur Entstehung von Bruchzonen, an denen heißes Magma aus dem Erdinneren aufstieg. In mehreren Phasen vulkanischer Tätigkeit entstand eine Landschaft aus Lava, verschiedenen vulkanischen Gesteinen, Asche und Tuff. Doch erst die Gletscher der Eiszeiten modellierten den Hegau in seiner heutigen Form – bekannt als „Gottes Kegelspiel“.
Heute weiden wieder Tiere an den Hängen des Hohentwiels und halten die Landschaft offen. Auf dem Südhang duften Thymian und Ysop, und wärmeliebende Insekten flattern durch die Vegetation. Die trockenen Hänge bieten nicht nur Lebensraum für mediterrane Pflanzen und Tiere, sondern auch für einen ganz besonderen Weinbau im höchsten Weinanbaugebiet Deutschlands. Bei einer etwa dreistündigen Wanderung auf dem Hohentwiel lernen wir unter der fachkundigen Führung des Agrarbiologen Dr. Hubertus Both – ehemaliger Bewirtschafter der Domäne Hohentwiel und Träger des SHB-Kulturlandschaftspreises 2002 – verschiedene Lebensräume, die dortige Landschaftspflege sowie den Weinbau kennen. Die Wanderung führt uns auch auf die Festungsruine, von der aus wir einen Rundumblick in die heutige Bodenseelandschaft haben.
Nach dem Mittagessen auf dem Hohentwiel übernimmt Geologe Dr. Matthias Geyer die Reiseleitung in die Erdgeschichte (nach seinem thematischen Einstieg am Vormittag und am Hohentwiel). Eine kleine Wanderung am Höwenegg bei Immendingen vertieft die Einblicke in die Geologie des Hegau mit Geschichten aus den vergangenen Jahrmillionen (z. B. von den Urpferd-Fossilien!). Ein besonderes Erlebnis ist die Besichtigung der faszinierenden Formation der Basaltsäulen in einem Vulkanschlot.
Für die Wanderung in teils steilem und unwegsamem Gelände ist körperliche Fitness und Trittsicherheit nötig. Wanderschuhe, geeignete Kleidung (Sonnen- und Regenschutz) und ausreichend Getränke sind ebenfalls Voraussetzung; ggf. auch Wanderstöcke und ein Fernglas.
Programm: „Hegaublick“ bei Engen (Einführung in die Landschaftsgeschichte und erster Überblick) – Hohentwiel (Wanderung, ca. 3 Stunden, mit Erläuterungen zu Landschaftspflege, Naturschutz, Weinbau sowie Geologie; Besichtigung der Festungsruine) – Mittagspause – Immendingen (Wanderung, ca. 2 Stunden zum Höwenegg mit Erläuterungen zu Geologie und Geschichte).
Abfahrt: 7.30 Uhr Stuttgart, Karlsplatz
Zustieg: 8.15 Uhr „Parken und Mitnehmen“ an der Autobahnausfahrt Herrenberg